Im Rahmen der Reihe "Spitzenforschung in Niedersachsen" hat der NDR einen Zwischenstopp bei uns eingelegt und einen Blick in unseren hochmodernen Forschungsbau geworfen. Warum an der Osnabrück Biologie Spitzenforschung möglich ist und wie es während des Drehs hinter den Kulissen aussah, das erfahrt ihr hier!

Spitzenforschung made in Osnabrück: Für uns ist das spätestens mit der Fertigstellung des Zentrums für Zelluläre Nanoanalytik, kurz CellNanOs genannt, Realität. Knapp hundert Wissenschaftler arbeiten seitdem täglich hier an ihren Forschungsprojekten- kurze Wege, ein interdisziplinärer Austausch mit Chemikern und Physikern sowie die hervorragende Ausstattung lassen uns ganz oben mitspielen.
Wie besonders der Forschungsbau mit seiner Infrastruktur und Austattung im deutschlandweiten Vergleich ist, wird uns vor allem auch immer dann wieder bewusst, wenn wir eine Anfrage für einen Fernsehbeitrag erhalten. Prof. Piehler konnte dem Team des NDR am Drehtag im Juni einige unserer besonderen Hochleistungsmikroskope zeigen und erklären, warum das CellNanOs für uns Spitzenforschung bedeutet. Die mitunter 1 Million Euro teuren Hochleistungsgeräte helfen unter anderem zu verstehen, wie Pathogene in eine Zelle eindringen- so liefert das CellNanOs auch medizinisch relevante Grundlagenforschung auf hohem Niveau.

© Universität Osnabrück | Lena Dehnen

Die hochmoderne Geräteinfrastruktur des Zentrums für Zelluläre Nanoanalytik ermöglicht uns, hier in Osnabrück Spitzenforschung im Bereich der molekularen Zellbiologie zu betreiben. Der Forschungsbau ist zudem so konzipiert, dass Biologen in engem Kontakt mit Chemikern und Physikern an der Entwicklung neuer Methoden für diese Forschung zusammenarbeiten können. Um Wissenschaftler für diese interdisziplinäre Vorgehensweise auszubilden, haben wir inzwischen auch einen gemeinsamen Studiengang „Nanosciences: Materials, Molecules and Cells“ aufgebaut.

Prof. Jacob Piehler

Eine weitere Protagonistin des NDR-Beitrags ist Botanikprofessorin Sabine Zachgo. Sie erzählt, wie ihr mit der Ausstattung des CellNanOs ein wissenschaftlicher Quantensprung gelungen ist: Erstmalig konnte sie mit ihrem Team die Funktion von Genen und Genprodukten im Inneren des Zellkerns aufklären- in einer Auflösung, wie sie vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Kein Wunder, denn so ein Zellkern des Modellorganismus Moos (Marchantia polymorpha) ist nur 5 Mikrometer groß - das sind gerade einmal Zweihundertstel eines Millimeters! Trotzdem kein Problem für unsere Hochleistungsmikroskope, die sogar auf atomarer Ebene abbilden könnten.

© Universität Osnabrück | Lena Dehnen

Spitzenforschung in Osnabrück bedeutet für mich, dass ich eine Infrastruktur mit einer sehr guten Ausstattung und der Expertise von Mikroskopieexperten nutzen kann. Dies ermöglicht mir neue Fragen zu untersuchen, die in der pflanzlichen Zellbiologie aufgrund der Besonderheiten von Pflanzenzellen oft schwieriger und mikroskopisch herausfordernder sind, als z.B. bei tierischen Zellen. Hier aber kann ich auf kurzem Weg rübergehen und mit kompetenten Wissenschaftler Adaptionen vornehmen, die erstmalig erlauben, neue hochauflösende Techniken für Pflanzen anwenden zu können.

Prof. Sabine Zachgo

Auch Dr. Holtmannspötter, Wissenschaftler im CellNanOs und Experte für die Lichtmikroskopie im Hause, berichtet, wie besonders die technische Ausstattung an unserem Standort ist. Vor allem auf Tagungen wird ihm das immer wieder bewusst, nämlich dann, wenn er von Kollegen angesprochen wird. Von den sogenannten Lattice Light Sheet Mikroskopen, einem besonderen Lichtmikroskop mit hoher Auflösungskraft, gibt es beispielsweise nur eine Handvoll von in ganz Deutschland. Eine besondere Chance für Biologiestudierende aus Osnabrück, die während ihres Studiums Zugriff auf diese Geräte haben!

© Universität Osnabrück | Lena Dehnen

Wir gehören nicht zu den größten Unis in Deutschland, aber trotzdem haben wir hier eine Ausstattung, die ihresgleichen sucht! Die Geräte, die wir hier haben, sind mit das Modernste, was es gibt. Dadurch, dass wir so klein sind, haben natürlich auch Studierende die Möglichkeit, an diesen Mikroskopen und anderen Geräten zu arbeiten. Das kann ein Riesenvorteil sein! Zum Beispiel das Lattice Light Sheet Mikroskop, das gibt es nicht häufig- auf jeder Konferenz werde ich danach gefragt! Das CellNanOs mit der guten Vernetzung ist auch mit einer der Gründe, warum wir hier Spitzenforschung leisten können.

Dr. Michael Holtmannspötter

Wenn ihr neugierig auf den Beitrag geworden seid, dann findet ihr ihn in der NDR Mediathek: