Was wäre ein Studium ohne die notwendigen Prüfungen? Wahrscheinlich weniger anstrengend und nervenaufreibend - aber keine Angst: Mit Dörthe van Eyck und Heike Brinkkötter habt ihr die besten Ansprechpartnerinnen für alle Anliegen rund um das Thema Prüfungen vor Ort und kommt mit kompetenter Unterstützung durch die Klausurenphase! Ein Blick hinter die Kulissen des Prüfungsamtes im Fachbereich Biologie!

Für dieses Interview haben wir mit beiden Mitarbeiterinnen des Prüfungsamts gesprochen: Dörthe van Eyck (D.v.E.) und Heike Brinkkötter (H.B.).

 

Was sind Ihre Aufgaben im Prüfungsamt?

D.v.E.: Grundsätzlich sind wir für die gesamte Prüfungslogistik zuständig. Wir betreuen fast 1000 Biologiestudierende im Bachelor, im Master, in Mono- und Lehramtsstudiengängen. Aktuell laufen neun Studiengänge mit 24 verschiedenen Prüfungsordnungen, mit denen wir täglich zu tun haben. Dazu kommen Biologieexporte in andere Fächer! Wir nehmen Anträge entgegen, bearbeiten sie, erstellen Zulassungen, Bescheinigungen, Anmeldungen, Abschlussdokumente wie Zeugnisse, Urkunden, Diploma Supplements und Leistungsübersichten, klären Konten, buchen Leistungen um und ein und und und…. Weiterhin beraten wir rund um die ganze Prüfungsverwaltung. Hier informieren wir die Studierenden über das Studium, ihre Möglichkeiten, die Prüfungsordnungen und Abläufe. Außerderm sind wir Ansprechpartner für das ERASMUS+ Programm in Europa und BAföG-Bescheinigungen.

 

Und seit wann arbeiten Sie in unserem Fachbereich?

H.B.: Ich bin schon seit 1997 im Fachbereich Biologie - durch die drei Kinder und Elternzeiten gab es aber ab und zu Unterbrechungen. Meine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte habe ich bei der Gemeinde Mettingen absolviert. Danach war ich dort für ein Jahr im Sozialamt für das Wohngeld zuständig. Schließlich habe ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle an der Universität beworben und dort habe ich dann am 1. Mai 1997 gestartet, zunächst mit einer halben Stelle im Dekanat und einer halben Stelle im Prüfungsamt.

D.v.E.: Ich bin seit 2002 an der Uni und habe erst in der AGM (Anm. d. Red.: Abteiltung für "Angewandte Genetik der Mikroorganismen") als Sekretärin gearbeitet, seit 2006 bin ich hier im Prüfungsamt tätig. Nach dem Abi habe ich eine Ausbildung zur Fremdsprachen- und Europasekretärin absolviert, danach habe ich vier Jahre als Direktionsassistentin in einem mittelständischen Unternehmen im Deister-Sünteltal gearbeitet. Daraufhin war ich einige Jahre mit meinen Kindern zuhause. Durch den Wohnortwechsel zurück nach Osnabrück bin ich an der Uni mit einer halben Stelle eingestiegen. Ich fand den Job interessant, u.a. auch im Hinblick auf die gute Vereinbarkeit von Arbeitszeit und Kindererziehung.

 

Was schätzen Sie an diesem Fachbereich?

H.B.: Wir kennen die meisten Kollegen und Kolleginnen persönlich, auf kurzem Dienstweg können so viele Angelegenheiten erledigt werden. Außerdem schätzen wir die dezentrale Struktur des Prüfungsamtes und die gute Zusammenarbeit mit unserem Prüfungsausschussvorsitzenden, Herrn apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff und seinem Stellvertreter Herrn PD Dr. Knut Jahreis. Durch die räumliche Nähe können Entscheidungen, Anträge und Unterschriften schnell erfolgen. Im Fachbereich gefallen uns auch die Betriebsausflüge, Weihnachtsfeiern und Sommerfeste sehr (beide lachen)!

D.v.E.: Hoffentlich finden sie nach Corona wieder statt, so wie vorher! Wir sind hier im Prüfungsamt ein sehr gutes Team und liegen auf einer Wellenlänge. Das ist ja auch sehr wichtig für das Arbeitsklima.

 

© Jens Varnskühler

Für eure Fragen immer vor Ort: Der Prüfungsausschuss mit seinem Vorsitzenden apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff (rechts), seinem Stellvertreter Herrn PD Dr. Knut Jahreis (links) und natürlich euren Ansprechpartnerinnen aus dem Prüfungsamt: Frau van Eyck und Frau Brinkkötter! (v.l.n.r.)

 

Und wie gefällt Ihnen beiden die Arbeit mit den Studierenden hier im Fachbereich?

D.v.E.: Uns macht es einfach Spaß, mit jungen Leuten in Kontakt zu sein, sie individuell zu beraten und lösungsorientiert zu betreuen. Als ich hier anfing, waren die Studierenden ein wenig älter als meine eigenen Töchter. Da konnte ich mich gut hineinfühlen. Jetzt werde ich ja auch älter, aber durch den Umgang mit jungen Leuten bleibe ich hoffentlich jung. Es ist eine angenehme, ansprechende und schöne Tätigkeit.

H.B.: Das stimmt, da habe ich so ein bisschen die eigenen Kinder vor Augen. Meine ältesten Kinder sind jetzt 18 und 19, sie haben auch gerade ihr Abitur bestanden. Ich stelle mir manchmal vor, welche Fragen sie wohl im Prüfungsamt hätten.

 

Was sind die häufigsten Fragen der Studierenden?

D.v.E.: Ach, das fängt an mit Prüfungsfragen, dem Umgang mit unserem Prüfungssystem Opium (Anm. d. Red.: bald HISinOne/EXA), aber das geht auch schon bis ins Persönliche. Manchmal, wenn Studierende zu uns kommen und große Probleme haben, z.B. bei Todesfällen in der Familie, stehen sie hier und sind sehr aufgewühlt. Da muss man erstmal den Druck rausnehmen und auch einfach mal nachfragen. Danach sind die Probleme meistens nicht mehr so groß, wie sie sich den Studierenden zuerst dargestellt hatten. Häufig gibt es Fragen zu den Arbeitsabläufen, Anmeldungen von Abschlussarbeiten, zu den Zulassungsvoraussetzungen oder Bescheinigungen. 

H.B.: Ja, das kommt sehr häufig vor. Hauptsächlich sind es Fragen zu ihrem Studium, den Modulen, manchmal aber auch zu den Lehrenden.

D.v.E.: Und auch natürlich Fragen zu ihren Prüfungskonten: „Hab ich da alles?“, „Fehlt noch was, können Sie mal schauen?“, solche Dinge.

 

Was hat sich durch Corona für Sie im Arbeitsalltag verändert?

D.v.E.: Es ist anders geworden. Die Mailflut und die Telefonate sind um ein Vielfaches gestiegen und es ist manchmal schwieriger, weil Angelegenheiten nicht mal eben vor Ort in den Sprechstunden geklärt werden können. Man muss oft Rückfragen stellen und bei Mails gibt es immer so ein Hin und Her, bis man sich am Ende doch entscheidet, kurz miteinander zu telefonieren. Der persönliche Kontakt fällt leider weg. Ob das jetzt Weiterbildungen sind oder Schulungen, Sitzungen und so weiter – es ist alles online und ganz anders als bisher. Auch das gemeinsame Mensaessen mit den Kollegen fehlt uns.

H.B.: Zum Informationsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Bereichen der Biologie war es echt schön und praktisch, gemeinsam in die Mensa zu gehen. So konnten viele Angelegenheiten auf dem kurzen Dienstweg besprochen und geklärt werden.

 

Was sind Ihre liebsten Aufgaben?

D.v.E.: Ich finde es immer ganz schön, abwechslungsreiche Aufgaben zu haben, bei denen ich Lösungen für Probleme finden kann. Ich habe auch gerne Kontakt zu den Studierenden, ich berate gern und setze Neuerungen um. Oft hieß es zum Beispiel „das wurde immer schon so gemacht“ und wir fragen uns immer „Und wo ist der Bezug zu heute?“. Es ist alles im Wandel, gerade im Prüfungswesen und da haben wir mittlerweile die Abläufe ganz gut angepasst.

H.B.: Der Kontakt zu den Studierenden gefällt mir auch sehr gut, ich mag aber auch die verschiedensten Verwaltungsaufgaben, wie das Erstellen von Abschlussdokumenten oder Zulassungen zu Abschlussarbeiten.

 

Gehört das Überreichen von Abschlusszeugnissen und zu sehen, wie sich die Studierenden darüber freuen, auch zu ihren Lieblingsaufgaben?

D.v.E.: Auf jeden Fall! Wir freuen uns immer mit den Studierenden, wenn sie ihren Abschluss erreicht haben! Im Moment schicken wir die Dokumente ja nur auf dem Postweg zu. Das ist ein bisschen schade. Vor vielen Jahren kam ein Masterstudent zur Abholung. Er hatte uns Pralinen mitgebracht, kam sogar im Anzug und wollte für seine Familie unbedingt ein Foto der Übergabe haben. Über das Foto war er sehr glücklich. Das habe ich noch gut in Erinnerung!

H.B.: Auf jeden Fall freue ich mich mit den Studierenden, wenn sie ihren Abschluss geschafft haben – es ist dann auch immer interessant und spannend zu erfahren, wie es in ihrem Lebensweg weitergehen wird. Was kommt nach dem Bachelor? Kommt jetzt der Master? In Osnabrück oder in einer anderen Stadt?

D.v.E.: Schön ist es auch, wenn sich die Studierenden am Ende, wenn sie das Zeugnis bekommen, bei uns bedanken, dass wir sie über die ganzen Jahre begleitet haben. Oder Feedback geben, wie „mit diesem Telefonat haben Sie mir sehr geholfen!“. Das sind dann einfach schöne Momente, wo man merkt, dass man etwas bewirken und etwas Gutes tun konnte.

 

Wenn Sie jetzt freiwillig nochmal studieren könnten und wollten, in welchen Studiengang würden Sie sich einschreiben?

D.v.E.: Psychologie fände ich spannend. Ich habe früher sogar darüber nachgedacht, den Studiengang aber dann doch verworfen. Aus welchen Beweggründen heraus handeln Menschen? Wie reagiert das Umfeld? Man ist ja dauernd, in allen Lebenslagen, mit der Psyche der Menschen konfrontiert und das finde ich faszinierend!

H.B.: Ich habe damals die Höhere Handelsschule für Wirtschaft und Verwaltung abgeschlossen und hätte im Anschluss Betriebswirtschaftslehre studiert!

 

Was schätzen Sie an Osnabrück und dem Landkreis?

H.B.: Ich komme gebürtig aus Mettingen (Anm. d. Red.: Das ist eine Gemeinde im nahegelegenen Tecklenburger Land) und wohne dort mit meiner Familie. Gerne sind wir öfter hier in der Stadt unterwegs, häufiger mal im Nettebad oder in Bad Rothenfelde zum Minigolf spielen und um dort ins Eiscafé zu gehen. 

D.v.E.: Ich bin gebürtige Osnabrückerin und ich lebe gern in Osnabrück. Meine Familie und mein Freundeskreis leben hier und das ist sehr schön. Osnabrück hat viel Infrastruktur, ist aber trotzdem wie ein großes Dorf. Ich bin eher Stadtmensch, genieße den Trubel, erhole mich aber auch gern in den grünen Bereichen und fahre in den Landkreis! 

H.B.: Aber wir vertragen uns trotzdem gut! (beide lachen)

 

Wenn Sie Urlaub haben und verreisen, wohin zieht es Sie immer wieder?

D.v.E.: Meine Eltern sind schon mit meiner Schwester und mir sehr viel verreist und ich habe das so beibehalten. Daher habe ich auch schon viel von der Welt gesehen, aber am liebsten fahre ich ans Meer. Egal ob Nord- oder Ostsee, Atlantik oder Mittelmeer, da zieht’s mich immer wieder hin!

H.B.: Wir waren auch regelmäßig mit den Kindern unterwegs, häufig waren wir in Österreich in den Bergen, zum Beispiel in Tirol. Aber ich reise auch gern ans Meer, Norderney, Mallorca, oder Kreta. Meistens im Wechsel, ein Jahr Berge, ein Jahr Meer! Wir beide waren auch schon zusammen mit drei Kolleginnen von der Uni und der Hochschule an der Mosel unterwegs!

D.v.E.: Das war ein verlängertes Wochenende an der Mosel, wir hatten Glück und hervorragendes Wetter. Wir sind mit dem Zug hingefahren, haben dort tagsüber Fahrradtouren oder kleine Wanderungen gemacht und auch den guten Wein probiert (beide lachen) – wir haben sehr viel Spaß gehabt, es war sehr harmonisch und wir haben alle 5 eine schöne Erinnerung an diese Tage!

 

© Birte Pahlmann

Nicht nur im gemeinsamen Büro, sondern auch auf gemeinsamen Unternehmungen sind Dörthe van Eyck (links) und Heike Brinkkötter (rechts) ein gutes Team!

 

Was wünschen Sie sich für dieses Jahr?

D.v.E. und H.B: Wieder ein Stück Normalität zurückzubekommen. Freunde treffen, Essen gehen, Sport treiben. Und natürlich, dass wir alle die Coronakrise gut überstehen und gesund bleiben, vor allem die Liebsten.

 

Vielen Dank für das Interview!