Schnuppervorlesungen zu den verschiedensten Themen der Biologie, Spiele und Experimente an Mitmachstationen und Führungen durch den Forschungsbau CellNanOs! Wie auch im vorigen Jahr hatten die Schüler und Schülerinnen jede Menge Spaß bei unserer Nacht der Biologie. Mikroskopieren, ein Proteingel beladen, Fruchtfliegen untersuchen und das teuerste Mikroskop der Universität von unten bestaunen – all das und noch viel mehr gab es in der Nacht der Biologie zu erleben!

Dr. Lena Dehnen

Am 22. Juni 2023 war es wieder soweit: Die Nacht der Biologie ging in die zweite Runde! Nach einem sehr erfolgreichen und gut angenommenen Auftakt im Jahr zuvor hat die Osnabrücker Biologie erneut interessierten Schülern und Schülerinnen Osnabrücks ihre Türen geöffnet. Insbesondere Schüler und Schülerinnen der Oberstufe mit Biologie-Leistungskurs, aber auch alle anderen Schüler und Schülerinnen sowie interessierte Privatpersonen waren herzlich willkommen.

We im Jahr zuvor startete die Veranstaltung mit einer spannenden Schnuppervorlesung, die Einblick in die verschiedenen Bereiche der Biologie gab. Unsere Professen Dr. Florian Fröhlich (Bioanalytische Chemie), Dr. Christian Ungermann (Biochemie), Dekanin Dr. Sabine Zachgo (Botanik) und Dr. Arne Möller (Strukturbiologie und Veranstaltungskoordinator) haben in den kurzen Vorlesungen spannende Fragen wie „Wie können Pflanzen mit Stress umgehen?“, „Welche Bedeutung haben Fette in den Zellen?“ und „Wie kann man den Tanz der Moleküle in der dynamischen Nanowelt der Zelle erkunden?“ beantwortet. Außerdem hatten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen, sei es zu den Osnabrücker Forschungsthemen oder zum Biologiestudium selbst.

© Dr. Lena Dehnen | Universität Osnabrück

Nach der Schnuppervorlesung durften die Schüler und Schülerinnen selbst experimentieren. Dazu waren im Foyer des Biologiegebäudes 35 von den unterschiedlichen Arbeitsgruppen der Osnabrücker Biologie zahlreiche Mitmachstationen und kleine Experimente aufgebaut, die zum Erkunden einluden und über die aktuellen Forschungsthemen informierten.

© Jan-Hannes Schäfer | Universität Osnabrück

Neben den spaßigen Herausforderungen wie dem „Pipettenspitzenweitschießen“ der Labor-Olympiade und dem interaktiven Biologiequiz gab es für die Schüler und Schülerinnen Vieles auszuprobieren, was der Arbeit eines Forschenden nahekommt: Ein sogenanntes SDS-Gel, mit welchem Proteine unter Anlegung einer elektrischen Spannung ihres Gewichts nach aufgetrennt werden können, durfte mit einer Pipette und viel Fingerspitzengefühl beladen werden, das Lebermoos Riccia fluitans, das sowohl wasser- als auch landlebend ist und damit als Modellorganismus den Landgang der Pflanzen begreiflich macht, konnte unter einem Stereomikroskop aus nächster Nähe bewundert werden. Auch der Modellorganismus Drosophila melanogaster, die Taufliege, war für die Schülerinnen und Schüler zu bestaunen. Ganz offensichtlich und auch ohne Mikroskop war hier die Auswirkung einer Mutation, die den Tieren das Klettern an glatten Oberflächen unmöglich macht, zu beobachten.

© Dr. Lena Dehnen | Universität Osnabrück

© Dr. Lena Dehnen | Universität Osnabrück

© Dr. Lena Dehnen | Universität Osnabrück

Ein Highlight der Veranstaltung war die Führung durch den angegliederten Forschungsbau CellNanOs („Zentrum für Zelluläre Nanoanalytik Osnabrück“). Neben den modern ausgestatteten Laboren konnten die Schüler und Schülerinnen hier auch ein Blick auf das wohl teuerste Gerät der Universität Osnabrück werfen: Das Kryo-Elektronenmikroskop. Auf einem 80 Tonnen schweren Betonklotz und entkoppeltem Schwingboden ruhend ist dieses High-End Mikroskop ein Herzstück der Mikroskopieeinrichtung der Osnabrücker Biologie. Prof. Arne Möller erklärte den Schülern und Schülerinnen nicht nur das physikalische Prinzip der Kryoelektronenmikroskopie, sondern auch die Anwendungen im Feld der Strukturbiologie, die die Auflösung der Proteinstruktur sogar auf der atomaren Ebene ermöglicht. Kurzerhand durften alle Interessierten den 80 Tonnen schweren Betonquader im darunterliegenden Raum bestaunen, der dafür sorgt, dass das hochsensitive Mikroskop keine Erschütterungen von außen abbekommt. Eine ganz besondere Erfahrung!

Uns hat die Nacht der Biologie wieder sehr viel Spaß bereitet und wir haben uns über die vielen interessierten Nachfragen, Gespräche und vor allem die Neugier der Schüler und Schülerinnen gefreut. Vielleicht sehen wir einige von ihnen in den nächsten Jahren am Fachbereich wieder, dann als Biologiestudierende.

Ihr wart nicht dabei? Dann schaut euch hier das Video zur Veranstaltung an.