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Einmal PIRAT sein: Unser Fachbereich teilt Ressourcen im Kampf gegen Corona
Um während der Pandemie Engpässe im medizinischen und diagnostischen Bereich zu verhindern, unterstützt die Osnabrücker Biologie die Online-Plattform PIRAT, die sich dafür einsetzt, dass Laborequipment und Manpower da ankommen, wo sie dringend gebraucht werden.
Die schnelle und unkontrollierte Ausbreitung des neuen Corona-Virus stellt unser Gesundheitssystem vor eine nie dagewesene Herausforderung. Um eine Pandemie abzuschwächen gilt es vor allem, Infizierte gezielt zu erkennen, zu isolieren und medizinisch zu behandeln. All diese notwendigen Maßnahmen benötigen das passende Equipment wie beispielsweise Pipetten oder PCR-Cycler zur Diagnose von Infizierten, Schutzbekleidung für das medizinische Personal zur Behandlung der Kranken und vieles mehr. In Zeiten der Coronakrise sind all dies aber Dinge, die oft fehlen. Dabei kann ein bisschen logistisches Feintuning helfen, Lieferengpässe zu überbrücken, denn oft sind diese notwendigen Dinge schon vorhanden, liegen aber ungenutzt am falschen Ort.
Worum geht's?
Und hier kommt PIRAT ins Spiel. PIRAT steht für "Pandemic Important Resource Allocation Tool" und ist eine ebenso simple wie geniale Idee: Wegen der Krise geschlossene Labore können ihre ungenutzten, aber wertvollen Ressourcen auf der PIRAT-Plattform eintragen und so dort zur Verfügung stellen, wo sie dringend benötigt werden. Diagnostik- sowie Gesundheitszentren können dann gezielt nach diesen Verbrauchsgütern suchen und diese anfragen. Ein bisschen wie Kleiderkreisel für medizinische und diagnostische Ausrüstung. Ein Coronakreisel, sozusagen. Auch im Umgang mit medizinischen Proben geschultes Personal, das zur Zeit nicht am üblichen Arbeitsplatz arbeiten darf, kann seine Hilfe über PIRAT anbieten und tatkräftig mit anpacken. So können wir als Osnabrücker Biologie aktiv helfen, die Coronakrise besser und schneller in den Griff zu kriegen. Denn auch wir sind von Laborschließungen betroffen- unser Equipment aber kann woanders sinnvoll eingesetzt werden.
Die Idee
Die Idee zu PIRAT entstand im Rahmen des bundesweiten #WirVsVirus-Hackathons, der die Allgemeinbevölkerung zum Brainstormen aufrief, um nach neuen Lösungen im Kampf gegen die Corona-Krise zu suchen. Mit über 28.000 anderen Bürgern hat unter andeem auch ein Osnabrücker Biologe teilgenommen und sich zusammen mit Chemikern und Informatikern aus ganz Deutschland ein Wochenende lang an den PC gesetzt, um an dieser konkreten Idee zu feilen. Herausgekommen ist schließlich die Sharing-Plattform PIRAT.
Wir, der Fachbereich Biologie der Universität Osnabrück, glauben an dieses Tool und sehen es als unseren Beitrag zum Kampf gegen den Virus an. Zusammen mit der TU Kaiserslautern und der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind wir auf Kurs gegen COVID-19.
Bist du auch dabei?