Der Beginn eines Studiums führt oft zum Auszug aus dem Elternhaus und manchmal auch in eine neue Stadt. Was für dich die optimale Wohnform ist und wie du in Osnabrück schnell eine neue Bleibe findest, kannst du hier nachlesen!

Wer nicht mehr zu Hause wohnen kann oder will, der braucht eine neue Bleibe. Im Vergleich zu anderen Großstädten in Deutschland ist der Wohnraum in Osnabrück allerdings noch bezahlbar und mit ein bisschen Suchen findet man auch ein schönes Zimmer oder eine schöne Wohnung. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest und was deine Möglichkeiten sind.

#1: Die eigene Bude

© Universität Osnabrück - Noémie Vieillard

Endlich, Freiheit! In der eigenen Wohnung hast du das Sagen- einer der größten Vorteile des Alleinewohnens. Niemand beschwert sich, wenn der Müll noch nicht runtergebracht ist, du allein bestimmst über die Gestaltung der Zimmer und auch an fremdbestimmte Putzpläne musst du dich nicht halten! Gerade wer bis vor Kurzem noch zuhause oder in einer WG gelebt hat, schätzt diese Freiheiten umso mehr.

Die erste eigene Wohnung ist dabei etwas ganz Besonderes und ein großer Schritt Richtung Selbstständigkeit. Je nach Typ kann es positiv oder negativ sein, alleine zu leben. Introvertierte Menschen freuen sich beispielsweise auf einen entspannten Abend in Ruhe, um den Akku wieder aufzuladen. Geselligeren Menschen mag aber durchaus nach einigen Wochen die Decke auf den Kopf fallen. Trotzdem hat eine eigene Wohnung natürlich den unschlagbaren Vorteil, dass dies dein eigenes Reich ist: Niemand klaut dein Essen aus dem Kühlschrank, niemand hinterlässt Zahnpastaflecken in deinem Waschbecken und du musst dich mit niemandem absprechen, wenn es um Einkäufe oder den Putzplan geht. Herrlich! Außerdem kannst du dich in den eigenen vier Wänden ungestört auf den Studium konzentrieren und kannst ohne Rücksicht auf andere deinen Tagesrythmus einhalten.

Als Alleinmieter bist du allerdings auch alleinverantwortlich für die Instandhaltung der Wohnung und du musst dich ganz allein um alle laufenden Verträge wie beispielsweise für's Internet kümmern. Gerade in der ersten eigenen Wohnung kann das ganz schön viel sein- in einer WG lassen sich diese Zuständigkeiten gut auf mehrere Schultern verteilen. Dazu kommt, dass alleine leben im Schnitt deutlich teurer ist, als sich Wohnraum mit Mitbewohnern zu teilen. Während ein durchschnittliches WG-Zimmer in Osnabrück ca. 310€/Monat (Warmmiete) kostet, ist die Miete selbst einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung mit 450€/Monat (Warmmiete) deutlich teurer. Diese grob geschätzten Mietpreise variieren natürlich je nach Größe und Lage des Mietobjektes, aber im Schnitt kannst du mit ca. 50% Mehrkosten gegenüber eines WG-Zimmers rechnen (für genauere Zahlen, schau dir den Mietpreisspiegel der Stadt Osnabrück an). Dazu kommt, dass alle zusätzlich anfallenden Kosten wie beispielsweise die Kosten für Internetzugang von dir allein getragen werden müssen. Wer also in der ersten Zeit Geld sparen möchte, sucht sich lieber eine WG.

Wenn du erfolgreich eine Wohnung mieten möchtest, beachte folgende Dinge:

Ruf an!

Wenn du ein gutes Angebot findest und es ist eine sowohl eine Mailadresse als auch eine Telefonnummer angegeben, dann ruf an!

So kommt direkt ein persönlicher Kontakt zustande und du bist schneller als die Mailschreiber. Außerdem kann man schon einmal erste Sympathiepunkte sammeln!

Suche abseits des Internets!

Online nach Wohnungen suchen ist bequem, aber das machen viele.

Dir entgehen dabei all die interessanten Wohnungen, die von älteren Vermietern traditionell per Zeitungsannonce inseriert werden. Oft sind keine Fotos zu sehen, aber deswegen gibt es meist auch weniger Interessenten und du hast bessere Chancen. Manchmal versteckt sich hinter den öden Vierzeilern eine richtige Traumwohnung! Kauf dir daher die lokale Tageszeitung und geh die Annoncen durch. Was auch wahre Wunder wirkt: Inseriere selbst! Du wirst kaum glauben, wieviele Privatanbieter sich bei dir melden werden! Und oft hast du so gar keine Konkurrenz!

Sei ein Frühaufsteher!

Lass dir den frühesten Besichtigungstermin geben und sei pünktlich!

Wenn du als allererste/r InteressentIn einen guten Eindruck machst, sagen die Vermieter häufig alle nachfolgenden Besichtungstermine des Tages ab. Die wollen schließlich auch ihre Freizeit haben. Der frühe Vogel fängt also manchmal tatsächlich den Wurm.

Hab' deine Unterlagen parat!

Schufa, Bürgschaft und kurzes Handout zu deiner Person.

All diese Dinge zeigen, dass du gut vorbereitet bist, zuverlässig, und dass du ernsthaft an der Wohnung interessiert bist. Mit einem kurzen Handout (Foto, kurze Beschreibung deiner Person) bleibst du beim Vermieter im Gedächtnis. Außerdem hast du auch hier wieder einen zeitlichen Vorteil vor allen Mitbewerbern, die daran noch nicht gedacht haben und sich erst noch um etwaige Auskünfte bemühen müssen. Der Vermieter will schließlich auch zügig einen neuen Mieter.


Eine herrliche Alternative für alle, denen es allein schnell zu langweilig wird, die sich unkompliziert und schnell ein soziales Netz in einer neuen Stadt aufbauen wollen und die nebenbei auch noch ganz easy ein bisschen Kohle sparen wollen: Eine WG!

#2: Eine WG

© Universität Osnabrück | stock.adobe.com - Antonioguillem

Eine WG ist nicht nur schonender für den Geldbeutel, sondern katapultiert dich direkt in das Lebensgefühl der neuen Stadt - wer allein ins unbekannte Osnabrück zieht, findet über die Mitbewohner ganz schnell Anschluss und profitiert von den Erfahrungen der „Alteingesessenen“. Außerdem hilfreich bei einem Anflug von Heimweh: Du bist nie allein und es ist immer jemand da, mit dem man mal kurz reden kann oder der einem bei Problemen hilft. Außerdem musst du dich beim Umzug idealerweise nicht um Gas, Strom, Internet und Co kümmern!

Gerade in den ersten Monaten in einer neuen Stadt ist es super hilfreich, wenn man von Mitbewohnern, die unter Umständen schon länger in Osnabrück wohnen, ein paar Tipps bekommt. Wo gibt’s hier die beste Pizza und wo kann man überhaupt am besten feiern gehen? Wer in eine WG zieht, kommt schneller an diese Infos als jemand, der die Abende allein mit Google zur Recherche verbringt.

Von Vorteil ist hier, wer Fünfe auch mal gerade sein lassen kann, bereit ist, sich einzubringen und sich an Abmachungen wie einen Putzplan hält. Nur so gelingt ein harmonisches WG-Leben. Wenn du allerdings ein sehr ordentlicher Mensch bist und bei dem Anblick von dreckigem Geschirr nicht lange ertragen kannst, sei an dieser Stelle eine Vorwarnung ausgesprochen: Es leidet meistens der/die MitbewohnerIn mit dem höchsten Sauberkeitsstandard. Gute Absprachen, z.B. ein gemeinsamer Putzplan und Zuverlässigkeit der Mitbewohner, sind wichtig für den Haussegen!

Wenn du auf der Suche nach einem WG-Zimmer bist, gibt es hier ein paar Ratschläge:

Zweck-WG: ja oder nein?

Mache dir klar, was du eigentlich suchst.

Bist du neu in der Stadt, suchst Anschluss und willst neue Freunde finden? Oder willst du eigentlich nur Geld sparen, bist unter der Woche sowieso nur zum Schlafen zuhause und am Wochenende pendelst du zu deinen Eltern? Beides ist legitim, aber für beides gibt es die passende WG-Form. Wenn dir wichtig ist, dass man in der WG auch mal zusammen kocht, sich austauscht und auch mal was zusammen unternimmt, dann Finger weg von einer Zweck-WG! Bist du allerdings pragmatisch und hast eigentlich sowieso keine Zeit oder Nerven für alles, was über Smalltalk und die Abstimmung der gemeinsamen Einkaufsliste hinausgeht, dann ziehe nicht in eine WG, die Wert auf das aktive Miteinander legt. So ersparst du dir selbst eine Menge Stress und die WG weiß, woran sie ist.

Stell dich vor!

Eine Standard Copy+Paste-Mail ist echt langweilig und für die WG bei Suche nach einem/einer MitbewohnerIn nicht hilfreich.

Überlege dir: Was macht dich aus? Was schätzen Freunde an dir? Erzähle von dir, deinen Hobbies, deinem Studium, deinen Plänen in deiner dir ganz eigenen Art. Niemand möchte mit einem x-beliebigem Menschen zusammenwohnen, sondern mit jemandem, der zu der WG passt und sich von der Masse abhebt. Aber: bleibe bei der Wahrheit. Wenn du jemand bist, der auch mal Zeit für sich braucht und gern abends seine Ruhe hat, dann schreibe nicht, dass du natürlich jeden Abend einen Serienmarathon mit der gesamten WG mitmachen willst. Das macht am Ende nur alle unglücklich.

Sei natürlich!

Du suchst eine WG, die zu dir passt und die WG sucht eine/n MitbewohnerIn, die zu ihnen passt.

Wenn du zu einem sogenannten "WG-Casting" eingeladen wirst, sei pünktlich, tritt freundlich und gepflegt auf, verstelle dich aber nicht grundlegend. Schließlich sollst du dich, als Mensch und Charakter der du bist, in deiner zukünftigen WG auch wohl fühlen und nicht immer nur eine Rolle spielen. Wenn es einfach nicht passt, dann ist das auch nicht die richtige WG für dich! Hör auf dein Bauchgefühl und such weiter!

Stelle Fragen!

Zeige bei einer Besichtigung nicht nur Interesse an der Wohnung, sondern vor allem auch an den zukünftigen MitbewohnerInnen.

Du wurdest eingeladen! Das ist deine Chance, mehr über die WG herauszufinden und dich mit den Gepflogenheiten (Putzplan, Einkaufen, Nebenkostenabrechnung) vertraut zu machen. Kaufe nicht die Katze im Sack sondern informiere dich, wie Dinge hier gehandhabt werden. Beim Smalltalk mit deinen potenziellen MitbewohnerInnen hast du außerdem die Chance, Gemeinsamkeiten herauszufinden und darauf aufzubauen. Du spielst beispielsweise gerne Fußball und suchst sowieso noch einen Verein, in dem du spielen kannst? Wer weiß, was für Möglichkeiten sich hier auftun und letzten Endes sammelst du auch so wieder Sympathiepunkte. Zeige dich vor allem offen und interessiert. Wenn es nicht gerade eine Zweck-WG ist, möchte niemand mit einem desinteressierten Eigenbrötler zusammenwohnen.

 

Für alle, die noch unentschlossen sind, ob eine Wohnung oder eine WG besser ist, gibt es hier einen kurzen, nicht ganz ernst gemeinten Selbsttest:

 


 

Nützliche Links zur Wohnungs- und WG-Suche, allgemein und speziell für Osnabrück:

Das Studentenwerk Osnabrück bietet bis zu 2000 Studierenden eine Unterkunft in ihren Wohnanlagen:

 

Wenn ihr einen Umzug plant, und noch keinen Transporter habt: